

Schon als Kind habe ich es geliebt, in andere Figuren zu schlüpfen und mir eigene Welten auszumalen. Es war, als könnte ich durch das Spielen für einen Moment die Grenzen der Wirklichkeit vergessen. Als ich dann das erste Mal auf der Bühne stand – das Licht, die Musik, die gespannte Stille im Saal –, war es, als hätte etwas in mir seinen Platz gefunden. Seit diesem Moment konnte ich dem Zauber der Bühne nicht mehr entkommen. Theater bedeutet für mich, Gefühle zu teilen, Menschen zu berühren und gemeinsam etwas Flüchtiges, aber Magisches zu erschaffen.
Mich haben Stücke wie Dorian Gray, Hamlet und Wicked besonders geprägt. Bei Dorian Gray und Hamlet fasziniert mich, wie ehrlich ihre innere Zerrissenheit gezeigt wird – dieser Konflikt zwischen dem, was man sein möchte, und dem, was man wirklich ist. In Wicked berührt mich Elphaba, weil sie anders ist und trotzdem den Mut findet, zu sich zu stehen. Diese Figuren erinnern mich daran, warum ich Theater so liebe: weil es uns erlaubt, all diese widersprüchlichen Seiten des Menschseins zu zeigen.
Meine Premiere als Harry Potter. Die Probenzeit war kurz, alles fühlte sich an wie ein Sprung ins Ungewisse. Hinter der Bühne war es still, nur mein Herz schlug laut. Und dann dieser Moment – die Koffer verschwinden, das Licht verändert sich und ich trete hervor. Für einen Augenblick war alles um mich herum wie eingefroren. Ich spürte die Energie des Publikums, die Magie des Raums – und wusste: Jetzt beginnt etwas, das größer ist als ich selbst. Diesen Moment werde ich nie vergessen.
Das Duell zwischen Harry und Draco fordert mich jedes Mal aufs Neue heraus. Es ist körperlich intensiv und verlangt absolute Wachheit. Ich begegne der Szene immer mit großem Respekt – und vielleicht ist das auch der Grund, warum sie sich jedes Mal so aufregend anfühlt.
Nach der Show den Fans zu begegnen, ist, als würde der Zauber des Abends noch ein wenig weiterleben. Ihre Freude, ihr Staunen, ihre leuchtenden Augen – das ist für mich das größte Geschenk.
Ganz ehrlich: Es ist und bleibt Harry Potter. Diese Rolle berührt mich tief – sie zu spielen, so wie ich es heute tun darf, ist ein Traum, der jeden Abend neu wahr wird.