

Ursprünglich wollte ich eigentlich Geologin werden. Als ich mit 14 Jahren CATS am Theater an der Wien gesehen hatte, war für mich klar, dass ich auf die Bühne muss! Ich nahm schon als Teenager regelmäßig Schauspiel-, Gesang- und Tanzunterricht. Nach meiner Matura (Abitur) habe ich dann eine Musicalausbildung am Studio Theater an der Wien gemacht und mit der paritätischen Prüfung abgeschlossen. Nachdem ich ein paar Jahre Musicals gespielt hatte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich noch intensiver ins Schauspiel gehen möchte. Also habe ich noch zusätzlich drei Jahre Schauspiel studiert.
Die Rollen, die ich gerade spiele, liebe ich immer. Grundsätzlich strebe ich danach, mich mit jeder einzelnen zu identifizieren. Dabei erarbeite ich sie so, dass ich sie wirklich verstehen kann – wer sie ist, was sie tut und warum sie geworden ist, wie sie ist. Ein tiefes Verständnis für jede Rolle ist für mich unerlässlich.
Der fand nicht auf der Bühne, sondern vor der Kamera statt. Ich musste in einer Szene in eine sehr tiefe Trauer gehen. Irgendwann bei der Vorbereitung kommt man an einen Punkt, wo man sich entscheiden muss, wieviel man über seine Grenze geht, wieviel man zulässt bzw. wie tief man emotional in die Szene einsteigt. Beim Spielen dieser Szene erlebte ich eine tiefe, zutiefst persönliche Erkenntnis. Das war ein sehr krasser Moment für mich.
Ich wurde einmal von einem Theater gebeten, für ein Kollegin einzuspringen. Sie war drei Tage vor der Premiere erkrankt und ich habe spontan ihre Rolle übernommen. Es war eine der Hauptfiguren in einer Operette und ich musste den ganzen Text und die Lieder innerhalb von diesen drei Tagen lernen. Bei einer TV-Produktion passierte das Gleiche: Abends bekam ich alle Szenen zum Lernen und am nächsten Morgen musste ich um 6:00 Uhr am Set sein und drehen. Das sind extrem stressige Momente, weil man dann so wenig Zeit für die Texte und zum Erarbeiten der Szenen und der Figur hat. Ruhig und fokussiert bleiben, ist in solchen Momenten am wichtigsten!
Ja! Als ich einmal länger in einer Fernsehserie gespielt hatte, beschimpfte mich eine Frau im Supermarkt, wie ich nur so herzlos sein und mein ungeborenes Kind abtreiben könne. Ich erklärte ihr, dass ich das nur spiele und nicht wirklich schwanger sei. Das wollte sie mir nicht glauben. Diese Situation war echt verrückt!
Ich würde mir grundsätzlich mehr Rollen für ältere Frauen im Theater als auch im Film und Fernsehen wünschen. Da gibt es leider nicht so eine große Auswahl an spannenden Rollen, da nur sehr selten Geschichten über Frauen ab 40 Jahre aufwärts geschrieben werden.